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Meine Ausrüstung für die Pleinairmalerei

Wenn ihr das erste mal nach Draußen geht um zu Malen, wird euch interessieren, was ihr dafür alles braucht.

In meinem Online Kurs bei Domestika Pleinairmalerei für Anfänger zeige ich all das ganz genau und erkläre zB auch en Detail wie ich meine Farben mische.

Alle, die bei mir einen Workshop (egal über welchen Anbieter) machen wollen, bekommen von mir bei Interesse einen Rabattlink, dann kostet der fast 4 stündige Kurs deutlich unter 10,- €. Schickt mir einfach eine Mail um diesen Link zu erhalten.

Hier ist eine Liste, mit allem, was ich als Mindest-Grundausrüstung empfehle, verlinkt zur genaueren Erklärung:

Für alle, die wissen wollen, was ich so alles mit nach Draußen nehmen, zeige ich hier den Inhalt meines Malerrucksacks. Ich habe mein Equipment über die Jahre optimiert und mich dabei auf alle Eventualitäten eingerichtet – das bedeutet natürlich nicht, dass ihr das alles vor eurem ersten Malausflug besorgen müßt!

Obwohl ich versuche, mich auf das Wichtigste zu beschränken, kommt doch einiges zusammen. Ohne das Wasser wiegt er im Schnitt um die 7 Kilo – darum ist es wichtig, einen guten Rucksack zu finden, dessen Trageriemen nicht einschneiden. Meiner hat zudem seitlich noch Riemen, mit denen ich die Staffelei und den Schirm befestigen kann; so habe ich die Hände frei. Das Solarpanel habe ich selbst ergänzt. Es ist superpraktisch, auch weit weg von der nächsten Steckdose das Handy laden oder das LED-Licht an den Akku anschließen zu können. (Die Seitenangaben in der Liste beziehen sich auf mein Buch, in dem ich auf alles noch viel ausführlicher eingehe).

Malplatten

Es gibt viele Malgründe, auf die ihr malen könnt. Ich persönlich nutze ausschließlich Malplatten oder Mal­pappen. Sie sind nicht teuer, es gibt sie in allen Formaten, und sie lassen sich auch einfach mit dem Cutter zurechtschneiden. Es gibt sie aus Karton oder MDF, mit unterschiedlichen Leinwänden kaschiert (weiß oder in Natur) oder auch unkaschierte ohne Struktur.

Ich verwende mittlerweile fast ausschließlich Malplatten ohne Struktur, da ich von deren glatter Oberfläche bei Bedarf  die Farbe wieder ganz wegwischen oder -schaben kann, ohne dass sie in den Leinwandporen hängen bleibt.

Fast alle ­ Malplatten im Handel sind bereits malfertig vorgrundiert, ihr könnt also sofort darauf losmalen oder sie auch nach Bedarf noch selbst (auch gerne farbig) grundieren. Da die Grundierung vieler Malplatten (meistens ist das eine Art Gesso) mir persönlich den ersten Farbauftrag zu sehr “einsaugt” und ich deswegen zu viel Farbe brauche, grundiere ich sie mit weniger saugendem Malgrund: empfehlen kann ich hier den Ölmalgrund von Gamblin.  Wenn ich keine Zeit habe diese Grundierung eine Woche trocknen zu lassen,  nehme ich statt dessen normale Acrylfarbe.

Ich nehme niemals nur farbig grundierte Malplatten mit nach draußen, falls der Farbton nicht zum Motiv passt und ich sonst die ganze Zeit dagegen “anmalen” müsste –  weiße habe ich immer dabei.

Nehmt euch, vor allem zu Beginn, keine zu großen Formate vor: ihr habt beim Pleinairmalen nur ca. 1-2 Stunden, um eurer Bild fertig zu malen. Ungefähr DinA 4 ist als Obergrenze eine ganz gute Orientierungshilfe. Das erleichtert euch dann auch den Bildtransport.

Staffeleien und Pochadeboxen – ein Überblick

Ich zeige euch hier mal verschiedene Möglichkeiten, wie ihr euer »Pleinair-Atelier« einrichten könnt. Wenn ihr erst einmal keine größeren Anschaffungen machen wollt, reicht es völlig, euch irgendwo einen Sitzplatz zu suchen, ein Klemmbrett mit eurem Bild auf den Schoß zu legen und die Mischpalette in der Hand zu halten. Der Nachteil: Ihr saut euch auf diese ­Weise ziemlich ein, habt nie die Hände frei und seid zudem immer auf einen Sitzplatz angewiesen. Außerdem möchte ich euch sehr empfehlen, im Stehen zu malen: Ihr habt so einen höheren Blickwinkel und seht den Schattenwurf auf dem Boden besser.  Viele Motive eignen sich auch nicht so sehr für die Froschperspektive, die ihr beim Sitzen einnehmt. Vor allem solltet ihr aber im Stehen malen, weil ihr nur so beweglich genug seid, um immer wieder ein paar Schritte zurückzugehen. Erst wenn ihr euer Bild mit Abstand betrachtet, könnt ihr das große Ganze besser beurteilen und mit dem, was ihr vor Euch seht abgleichen.

Um im Stehen zu malen benötigt ihr eine Staffelei: Die gibt es in den unterschiedlichsten Varianten und in allen Preisklassen. Ich zeige euch hier mal eine kleine Auswahl. Mein Tipp: Beim Malen ist es eine große Arbeitserleichterung die Palette an der Staffelei befestigen zu können, um die Hände frei zu haben!

  • Ein Klemmbrett für euer Bild, eine Palette, die ihr in der Hand haltet – mehr braucht es am Anfang nicht.
  • Besser jedoch: eine Feldstaffelei aus Alu oder Holz – beachtet beim Kauf, ob ihr die Möglichkeit habt euer Bild auf Augenhöhe zu befestigen.
  • Hier habe ich eine selbstgebaute Klapp-Palette vorne an der Feldstaffelei eingehakt.
  • Das ist eine recht aufwendig gebaute Pochadebox in der ich auch alle Materialien transportiere und auch auf Arbeitshöhe habe (Bastelanleitungen findet ihr in meinem Buch und auf meinem Blog).
  • Deluxe-Variante: eine professionelle Pochadebox. Die meisten solcher Kisten kann man nur über England oder USA bestellen. Die hier gezeigte ist von Newwaveart und heißt u.go, befestigt ist sie auf einem Foto-Stativ.
    Die bekommt ihr sogar in Deutschland: bei Peters Art Shop und bei 
    Kremer Pigmentet
  •  diese Box habe ich exklusiv für meinen Domestika Onlinekurs entworfen: es gibt zum Kurs ein PDF zum Download mit einer genauen Anleitung und Herstellerlinks zu allen verwendeten Materialien. Man braucht für den Nachbau  kein Profi-Werkzeug und die Materialkosten liegen bei knapp 50,- €. Sie ist der u.go Box nachempfunden hat aber unter der Palette Stauraum für (kleine) Tuben und Pinsel -> Video:

Mischpalette

Meine Misch-Palette besteht aus einer fertig gekauften weißen Palette. die ich mit einem neutralen mittleren Grau grundiert habe. Das erleichtert es, die Helligkeit des gemischten Farbtons zu beurteilen.  Auf Weiß wirken selbst ganz helle Töne oft zu dunkel, auf einer Holzpalette verfälscht der warme Holzfarbton die Farbtemperaturen.

Ich habe darauf zusätzlich eine dünne Plexiglasplatte gelegt – so bleibt das Grau immer grau und das Reinigen ist auch viel leichter.

Die (reduzierte) Farbpalette –
welche Farben ihr wirklich braucht

Wenn ihr im Atelier malt habt ihr wahrscheinlich eine Unzahl verschiedener Farbtönen zur Auswahl. Die wollt ihr aber bestimmt nicht alle mit euch herumschleppen, wenn ihr euer Atelier nun nach Draußen verlegt. Es geht also darum ein kluge Auswahl zu treffen. Um damit möglichst alle Farben problemlos mischen zu können, habe ich recherchiert und viel herumprobiert, das Ergbenis zeige ich euch hier:

Ich verwende alle drei Primärfarben in einer warmen und kalten Variante. Warm bedeutet hier gelb oder rotstichig, bzw. kalt: blaustichig in der Relation(!) zur Vergleichsfarbe. 

Das ergibt einen “doppelten” Farbkreis:

Ich kann damit nahezu alle Farben möglichst leuchtend mischen  – ganz unabhängig davon, ob es eher warme oder ­kühle Töne sind.
Mit einem warmen Gelb und einem warmen Rot lassen sich wunderbar leuchtende Orangetöne mischen.
Das kühle Rot gemischt mit dem rotstichigeren warmen Blau ergibt schöne Violetttöne.
Das zitronige Gelb mit dem kühlen Blau gemischt lässt die Grüntöne schön strahlen.

Die Sättigung lässt sich dann ganz einfach mit der jeweiligen Komplimentärfarbe brechen.

Zum Aufhellen verwende ich dann noch zwei unterschiedliche Weißtöne: Zink- und Titanweiß. Beide Weiß haben unterschiedliche Eigenschaften, deswegen sind beide wichtig. Schwarz verwende ich gar nicht, denn pur erzeugt es auf dem Bild tote schwarze Löcher, und beim Mischen tut es auch keiner Farbe so richtig gut. Es macht sie zwar dunkler, aber immer auch schmutzig. Deswegen habe ich zum Abdunkeln statt Schwarz zwei sehr dunkle Farbtöne auf meiner Palette: ­Van-Dyck-Braun und Paynes-Grau. Diese beiden Töne habe ich nach der gleichen Logik wie meine Primärfarben ausgesucht: Das Braun ist ein wärmerer, gelbstichigerer Ton, das Grau ist blaustichig und somit kühler. Dadurch ergänzen sich diese beiden Töne ebenfalls. 

Insgesamt komme ich so auf zehn Tuben, die ich immer dabeihabe. (Ich habe die Farbnamen möglichst allgemein gehalten, damit sie auf alle Marken übertragbar sind).

  1. Zinkweiß (neutral, halbdeckend)
  2. Titanweiß (kalt, deckend)
  3. Zitronen-Gelb (kalt)
  4. Kadmium-Gelb hell, Neapel- oder Indisch-Gelb (warm)
  5. Zinnober-, Kadmium-  oder Krapphell (warm)
  6. Magenta oder Rubinrot (kalt)
  7. Cyan- oder Coelin-Blau (kalt)
  8. Ultramarin- oder Kobalt-Blau (warm)
  9. Van-Dyck-Braun  (warm)
  10. Paynes-Grau (kalt)

Das Bild zeigt meine Farbauswahl von Schmincke (Norma):
Mit diesen Farben arbeite ich auch in meinen Workshops und kann sie allen als Ölfarben Grundausstattung sehr empfehlen!

Wie ich genau auf diese Auswahl kam, und alles weitere, was ihr über das Mischen wissen solltet, beschreibe ich in meinem Buch, erkläre es in meinem Domestika Onlinekurs und unterrichte ich in meinen Workshops.

Solltet ihr mit Acryl- oder Gouache malen, wird euch diese ausgesuchte Palette auch gute Dienste erweisen. Beachtet dabei aber, dass draußen diese wasserlöslichen Farben auf der Palette sehr schnell trocknen – zum Teil schon beim Mischen! Ich empfehle euch unbedingt, bevor ihr das erste Pleinair-Motiv angeht, im Freien zu testen, welchen Einfluss Wind und Sonne haben!

Erkundigt euch am besten im Fachhandel nach Möglichkeiten wie Trocknungsverzögerer, Wasserzerstäuber oder Feuchtpaletten.

 

 

Farbentransport

Pillendöschen

Wenn ich weiß, dass ich in nächster Zeit öfter malen gehe, dann fülle ich mir meine ausgesuchten Farben in kleine luftdicht verschließbare Döschen ab, um Gewicht zu sparen. Ich verwende dafür Pillendöschen (die hier sind von MUJI), in denen bleiben die Ölfarben bis zu 2 Wochen feucht.

Da gönne ich mir dann auch (je nach Landschaft) ein paar Extra-Farben, wenn die dort besonderns häufig vorkommen.

Malmittel

Transportröhre

Dieses sehr gute Patent hatte ich bei einer Schülerin gesehen und es mir sofort nachgebaut:

Für eine kleine Pinselröhre habe ich mir passend aus einer dünnen Kunstoffplatte einen Winkel gebaut, auf die ich meine Ölfarben tue. Die Röhre habe ich so gut es geht luftdicht gemacht (mit “Dichtungsring” aus Klebeband). Unten drin ist ein Naturschwämmchen mit ein paar Tropfen Nelkenöl, das ist ein Antioxidant und verhindert, dass die Ölfarben oxidieren/aushärten. Sie bleiben so tatsächlich mehrere Wochen feucht in der Röhre!

Den Winkel befestige ich mit einem Magneten in meiner Pochadebox (wegen des Windes in der Bretagne).

Sowohl mit den Pillendöschen, als auch mit diesem Farb-Winkel spare ich nicht nur Gewicht, sondern mir auch das leidige Paletten bestücken mit 10x Tubeauf/Tubezu bevor ich mit dem Malen anfangen kann.

ÖlfarbentransportRöhre

Malmittel (für Ölfarben)

Es gibt unglaublich viele Malmittel: sie alle verändern die Eigenschaften der  Ölfarbe. Sie lassen sie schneller oder langsamer trocknen, verdünnen sie, machen sie geschmeidiger oder pastoser. Außer den Ölen sind sie alle (mal mehr,  mal weniger) gesundheitsschädlich und die meisten riechen sehr stark.

Ich verwende nur Verdünner (für den allerersten Farbauftrag, der dadurch schnell trocknet und übermalbar ist, und um den Pinsel währen des Malens zu reinigen) und Öl (sehr selten und dann nur ganz wenig, um bei Bedarf die Farbe geschmeidiger zu machen).

Sonst nichts.

Das Öl ist gereinigtes Leinöl oder Leinsamenöl, das mische ich mir im Verhältnis 5:1 mit Verdünner. Mein bevorzugter Verdünner ist das geruchslose Gamsol von Gamblin. Ebenfalls sehr gut ist der Verdünner  von Zest-it. Eine interessante Neuentdeckung (für mich) ist das Spikeoil von Chelsea Classical, das riecht allerdings sehr stark nach Lavendel.
Da es die beiden erstgenannten Verdünner zur Zeit in Deutschland nicht gibt empfehle ich als Alternative das
Diluent N von Schmincke Es ist geruchlos und vor allem aromatenfrei, deshalb nicht ganz so gesundheitsschädlich wie andere Verdünner.

Wenn man nichts davon bekommt, kann man zur Not auch auf Balsam-Terpentinöl ausweichen. Das riecht aber sehr stark, was ich selbst draußen unangenehm finde.

Ich habe auch den geruchlosen Green for Oil Verdünner von Sennelier getestet: mir persönlich trocknet er im ersten Farbauftrag zu langsam.

Interessant klingen auch folgende aromatenarme Verdünner, die habe ich aber (noch) nicht selbst getestet:

Izosol von Kama Pigment

Shellsot T von Jackson’s

Verwende möglichst keinen White Spirit, Terpentin oder Ähnliches. Diese Substanzen sind sehr gesundheitsschädlich! Auch Terpin, das nahezu geruchlos ist, ist sehr gesundheitsschädlich – was man dann im schlimmsten Fall aufgrund des fehlenden Geruchs gar nicht mehr merkt!

Die Reste meines Verdünners bewahre ich übrigens in einem Schraubglas auf und verwende ihn immer wieder. Auf gar keinen Fall sollte er in den Ausguss gekippt werden!

Malmittel

Pinsel und Spachtel

Das sind die Pinsel, die ich zurzeit regelmäßig verwende. Sie variieren ab und an, grundsätzlich sind es aber nie be­sonders teure Pinsel, eher günstige Hobbypinsel. Anfangs wollte ich keine teuren Pinsel kaufen, da ich meine Pinsel nicht immer sofort nach dem Malen sauber mache – ich hatte Angst, sie zu ruinieren. Ich stellte zudem schnell fest, dass meine günstigen Pinsel alles machen, was sie sollen – und noch dazu erstaunlich lange halten! Ich verwende auschließlich synthetische Pinsel. Meine bevorzugte Form sind Flachpinsel mit langen, weichen “Haaren”, die oben eine scharfe Kante bilden. So kann ich, wenn ich sie senkrecht ansetze, feine Linien setzen.

 

Ich versuche immer mit dem jeweils größtmöglichen Pinsel zu malen: beim Pleinairmalen ist es ganz wichtig schnell zu sein, bevor sich das Licht zu sehr verändert. Und das geht nur, wenn ich die Farbe möglichst großflächig auftrage, nicht zu kleinteilig male. Feinere  Pinsel (unter 10mm) nehme ich nur ganz selten für wenige Details im Bild.
Ich habe immer auch Spachtel dabei, die benutze ich zum Mischen und auch zum Farbauftrag. Silikon “Shaper” sind sehr hilfreich um Farbe gezielt von der Leinwand abnehmen zu können.

+Update+
Erst nachdem mein Buch bereits fertig war, habe ich die breiten Flachpinsel von Panart Global (Echo Synthetic) entdeckt. Auch sie haben synthetische Borsten, sind aber um einiges hochwertiger verarbeitet, als meine bisherigen Pinseln (in Deutschland sind sie mittlerweile bei Peters Art Shop erhältlich).

Ich muss also meine Meinung ein wenig revidieren: Diese Pinsel sind toll und machen mir das Malen um einiges leichter, als meine Hobbypinsel. Dieser Effekt ist aber eher subtil – den Qualitätsunterschied hätte ich noch vor ein paar Jahren nicht zu würdigen gewußt, ihn wohl auch noch nicht mal bemerkt. Wie bei den Farben gilt auch hier: je besser ihr werdet, unso mehr werdet ihr eine bessere Qualität zu schätzen wissen.

Ebenfalls nicht mit im Buch ist meine Neuentdeckung der beiden Pinselreiniger von Chelsea Classical und von Sennelier – Green for Oils. Die teste ich gerade in aller Ruhe durch und werde berichten*… Soviel sei aber schon verraten: mit beiden bekomme ich meine Pinsel schneller sauber als mit der flüssigen Pinselseife (wie noch im Buch beschrieben) und beide trocknen die Pinsel weniger aus, als wenn ich die Pinsel einfach mit Gamsol reinige.
Wie beim Gamsol setzt sich bei beiden Reinigern der “Schmuddel” in der gebrauchten Flüssigkeit nach einiger Zeit am Boden ab: wenn ich das Klarere von oben dann vorsichtig in ein sauberes Schraubglas abgieße, kann ich es immer wieder verwenden. Das ist nachhaltig und schon die Umwelt.
* ich habe jetzt beide eine Weile benutzt und finde den von Sennelier etwas besser. Vor allen riecht er nach fast gar nichts (ähnlich wie das Gamsol), der Reiniger von Chelsea Classical riecht recht stark (je nach Sorte zitronig oder lavendelig chemisch).

Pinselreiniger

Zum Schluß: wie transportiere ich mein feuchtes Bild?

Viele schrecken davor zurück, draußen mit Ölfarben zu malen, da die Bilder so langsam trocknen. Eine der mir am häufigsten gestellten Fragen ist: »Kann man solche feuchten Bilder überhaupt transportieren, ohne dass die ganze Oberfläche verschmiert?« Klar, kann man! Das Bild muss natürlich abgedeckt werden, um es heil nach Hause zu bekommen. Der Trick besteht darin, dass sich Abdeckung und frische Farbe nicht flächig berühren. Solche Abstandhalter lassen sich prima mit Reißzwecken basteln. Entweder ihr bestückt eine Pappe damit und legt diese auf das Bild, bevor ihr es in einer Mappe verstaut, oder ihr befestigt die Nadeln direkt auf der Innenseite des Mappendeckels*. Zu viel Druck sollte dann natürlich nicht auf den Deckel kommen, aber auch nicht zu wenig, denn er sollte in der Mappe auch nicht ver­rutschen können. Ab und an passiert es, dass im frischen Bild danach doch ganz kleine Pikser (oder Kratzer durchs Verrutschen) zu sehen sind: Die kann ich mit der noch feuchten Ölfarbe aber einfach wieder zuziehen.
*Wenn ihr sowohl den Boden als auch den Deckel der Mappe mit Pins bestückt, könnt ihr zwei Bilder Rücken an Rücken transportieren.

Ölbildtransport

Eine andere Möglichkeit um die feuchte Oberfläche des Ölbilds beim Transport zu schützen ist das “Sandwich”. Hier werden 2 gleichgroße Malplatten mit einem Abstandshalter (Streichholz o.ä.) aufeinandergelegt und mit einem Gummi oder Kreppband fixiert, dass sie nicht verutschen könne. Dieses Paket kommt dann in eine Mappe.

Die Druckstellen in der feuchten Farbe in den Ecken des Bild müssen dann eventuell zuhause mit einem Pinsel zugezogen werden. Um dieses Paket zu schnüren ist es hilfreich ein 2. Paar Hände zu haben, weswegen ich diese Art des Transports, wenn ich allein unterwegs bin, nicht nutze.

Bei diesem Patent benötigt man mindestens 2 gleichgroße Malplatten, kann aber bei Bedarf auch 3er Stapel (oder noch höhere Türme!) daraus bauen.

 

Und wie transportiere ich mehrere feuchte Ölbilder oder sogar die einer ganzen Malwoche?

Das ist dann schon ein bisschen Bastelarbeit:
Dafür habe ich Schiebeleisten aus 
Holz in einer Mappe, bzw. in einem Zeichenkoffer montiert: Als Abstandhalter dienen hier Balsaholzleisten. Manchmal verschmiert dann beim Rein- und Rausschieben ein bisschen Farbe, die kann man aber, weil sie auch zuhause noch feucht ist,  ganz einfach wieder “hinwischen”.

Im Zeichnekoffer verwendete ich halbe Rundhölzer, die die Berührungspunkte von Bild und Schiene minimieren – so wird seitlich kaum noch Farbe verschmiert. Am platzsparendsten ist es, wenn immer zwei Bilder Rücken an Rücken in eine Lücke passen.

Solche Mappen und Koffer habe ich mir für unterschiedliche Bildformate gebaut.

Mappe_Neu
Transport ölbilder

Optional: Schirm

Wenn ihr öfter raus geht zum Malen wird dann auch ein Schirm sehr praktisch sein (gehört aber nicht zur Grunsausstattung).

Ein Schrim hilft euch, wenn ihr die Sonne im Rücken habt oder sie seitlich auf eure Palette scheint: Zum einen blendet die Sonne auf der Leinwand sehr, zum anderen werdet ihr enttäuscht sein, wenn ihr ein in der Sonne gemaltes Bild zuhause anseht. Ohne Sonne wird es deutlcih dunkler sien, und nicht so leuchten, wie ihr es beim Malen angelegt habt.

Den Schrim von Bestbrella, inkl der Manfrotto Halterung, den ich in meinem Material oben (und im Buch) zeige, gibt es leider nicht mehr. 

Als Alternative habe ich mir einen normalen Schirm gekauft (im Bild einen durchsichtigen Regenschirm), den Griff abgemacht und im Baumarkt eine Alu-Verlängerungsstange gekauft, die genau in die Schirmstange passt. Auf diese Stange habe ich dann den Griff montiert und befestige ihn mit einer Klammer ( die ich leider nur hier gefunden hab). Ihr werdet aber um ein bisschen basteln nicht drumrum kommen.

Wenn ihr einen blickdichten Schirm gegen die Sonne (und Regen) kauft: Achtet auf eine neutrale Farbe (mittleres Grau) , damit ihr die Farben beim Malen ohne Farbstich beurteilen könnt und nehmt möglichst einen mit “Windschlitzen”.So oder so: wenn es richtig windet kann man den Schirm (egal welchen) leider nie verwenden, der hebt sofort ab.  

Wer es noch genauer wissen will: In meinem Pleinairbuch habe ich all das und noch einiges mehr beschrieben.

Habt ihr Fragen zu meinem Material?

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